Im Jahr 1941 wurden die in der Heimat verbliebenen Musiker zwangsweise zur Herdorfer Volkskapelle zusammengeschlossen. Sie bestand etwa zwei Jahre.
Nach Beendigung des zweiten Weltkrieges, 1945, nahm der Musikverein seine Selbständigkeit unter dem Dirigenten Alfons Schmidt wieder auf. 1946 wurde der Versuch unternommen, unter dem Namen Orion ein Streichorchester aufzubauen. Die Einnahmen des Streichorchesters sollten zu 50% in die Vereinskasse gehen. Aus steuerrechtlichen Gründen gab dies jedoch große Probleme uns so wurde das Streichorchester wieder aufgelöst. Nach kurzer Zeit konnte Alfons Schmidt aus gesundheitlichen Gründen die Kapelle nicht mehr weiterführen. An seine Stelle trat Alfons Heidrich. Erst ab dem Jahre 1948 war der Musikverein mit 30 Aktiven wieder uneingeschränkt tätig. Unter Führung von Heidrich beging der Musikverein 1952 sein 50jähriges Jubiläum. Schon zum Fronleichnamstag wurde in den ersten neuen Uniformen nach dem Kriege aufgetreten. Damit ging für viele ein langgehegter Wunsch in Erfüllung, endlich die zivilen Anzüge abzustreifen und in einheitlicher Uniform aufzutreten. Das Jubiläumsfest vom 5. bis 7. Juli war ein großer Erfolg. Zitat aus dem Protokollbuch:
Was hierzu zu sagen ist, geschieht am Besten durch den Satz: Es war ein Volksfest wie es Herdorf gewohnt ist, bereichert durch ausgezeichnete musikalische Darbietungen.
Im Jahre 1953 wurde nochmals der Versuch unternommen, beide Herdorfer Blaskapellen zusammenzuführen. (siehe auch die Ausführungen unter Bollnbacher) Dieser Versuch blieb ohne Erfolg. Beide Kapellen blieben eine Einheit für sich. Der Musikverein arbeitete sich zu einem großen Klangkörper empor. Ab 1953 wurde zu den jährlichen Konzerten ein zusätzliches Wunschkonzert veranstaltet. Diese Konzertform erfreute sich wachsender Beliebtheit. Erstmals mit einer Jazz-Formation und dem Blasorchester standen zwei Formationen als Akteure zur Verfügung und das Publikum konnte sich Musiktitel auswählen, die von den Musikern vorgetragen wurden.
1956 musste Alfons Heidrich aus gesundheitlichen Gründen den Dirigentenstab ablegen. Erich Freitag wurde am 22. Juli 1956 zum neuen Dirigenten gewählt.
Wegen räumlichen Beschränkungen wurde 1958 das Vereinslokal von der Gaststätte Löb zur Gaststätte Höfer gewechselt. Ebenfalls 1958 feierte die Bollnbacher Berg- und Hüttenkapelle ihren 70. Geburtstag. Ein Konzert im großen Festzelt, bei dem die beiden Orchester zum ersten Mal seit den Zeiten der Volkskapelle gemeinsam auftraten, wurde von den Besuchern begeistert aufgenommen. Im Herbst des gleichen Jahres fand nochmals ein gemeinsames Konzert von Musikverein und Bollnbacher im Knappensaal statt. 1959 wurde dem Musikverein das Vereinslokal Löb gekündigt. Darauf zog man in die Gaststätte Höfer, deren Gastwirt Hermann Höfer als unser 1. Vorsitzender, extra für den Musikverein einen kleinen Saal anbauen ließ, damit ausreichen Platz für das Orchester vorhanden war.